Das ist die Absicht der Natur und ihres Schöpfers, dass jeder zu der Überzeugung gelange, dass der Mensch in der Welt seine Talente, nicht aber ein Mensch den anderen, auszubeuten habe. Dieses Ziel ist nicht erreichbar durch irgendeinen äußeren Zwang oder irgendeine Form von Regentschaft, sondern nur durch Belehrung und Erziehung, durch Ergänzung des Fehlenden und dadurch, dass die Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie eines anderen Ursprungs sind, als sie bisher gelehrt worden sind, nämlich dass der Mensch von Ewigkeit her ist und den ewigwirkenden Gottgedanken in sich trägt.
Der einzelne muss diesen Weg der Selbsterziehung selbst suchen und selbst gehen, gleichviel, ob er noch unbewusst durch die Niederungen des Lebens schreitet, ob er seine Gelegenheit verpasst hat oder ob er in den obersten Schichten seine selbstsüchtigen Ziele verfolgt. Jeder einzelne bedarf der Selbsterziehung hinsichtlich der Pflege seines Körpers und hinsichtlich seines Verhältnisses zu Gott, dem alleinigen Urgrund des Lebens und der Ewigkeit. …
So möge durch Selbsterziehung der ewigwirkende Gottgedanke immer mehr rege werden in jedem einzelnen von uns und den Wunsch in uns schüren, dass in jedem Volk Charaktere hervortreten mögen, die ihr Volk hinaufführen können und wollen, auf dass nicht nur das Los des Einzelnen erleichtert werde, sondern wir uns schließlich als eine ganze Menschheit der Zivilisation erfreuen mögen, die seit Anbeginn der Menschheit von allen denen angestrebt worden ist, die den Weg der Erkenntnis schon zu ihrer Zeit betreten hatten!
Einige Auszüge aus dem Buch:
Es ist die Entspannung, die uns die Konzentration bringt, und diese ermöglicht es uns, einen einzigen Gedanken zu einer Zeit festzuhalten. Je gedankenvoller wir sind, um so eher erwacht die Eingebung, die notwendig ist, damit wir den sicheren Weg im Alltagsleben einschlagen. Je entspannter und konzentrierter wir sind, umso empfänglicher werden wir für die Schwingungen des Herzens, die die Eingebungen verursachen. Solange wir gespannt sind, können wir keinen einheitlichen Gedanken fassen, geraten auf Abwege und schwächen uns.
Um uns zu entspannen, lassen wir uns erst ganz gehen, als wollten wir in uns zusammensinken; das ist das richtige Gefühl. Dann erst fangen wir an, die Muskeln des Unterleibes zusammenzuziehen, und lassen die Schultern fallen und sich leicht nach rückwärts neigen, so dass die Brust etwas gehoben wird. Dann merken wir schon, dass sich das Atmen etwas erleichtert.
Die Atemzüge sollten uns ganz von selbst, ganz natürlich zukommen, ohne dass wir ihnen besondere Aufmerksamkeit schenken; dann fühlen wir, dass die Atemströme auf uns zukommen und sich in uns ergießen. Schenken wir diesem Gefühl noch einige Aufmerksamkeit und verfolgen wir die Strömungen mit unserm Gedanken, dann sammeln sich durch die Konzentration des Gedankens und die Übertragung des Gedankens auf die Atemzüge die in ihnen enthaltenen Elemente mit der größten Leichtigkeit in den Lungen. …
Das Gehirn lässt sich nur durch die Erweiterung der Schwingungen ausbilden, die wir selbst in uns erzeugen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir uns im Singen üben. Wenn wir glauben sollten, wir hätten keine schöne, klare, durchdringende Stimme, dann sollten wir wenigstens summen, weil schließlich auch durch das Summen die Stimmbänder unter die Kontrolle des Gedankens kommen, so dass sich die Stimme mit der Zeit entwickelt, wir uns der Stimme bewusster werden und schließlich anfangen zu singen. …
Das Selbstbewusstsein brauchen wir, um selbständig handeln zu können. Das selbstbewusste Handeln ist aber der Zweck des Lebens und des Erscheinens des Individuums oder des Menschen. Denn wir sind nicht alle auf einmal erschienen, sondern ein jeder zu seiner eigenen Zeit und ein jeder von uns wurde in die Materie in der Richtung geboren, die er sich selbst gewünscht und gewählt hatte. Deshalb ist der Mensch kein Gesellschaftswesen, sondern ein individuelles Wesen und hat sich individuell zu entwickeln. In mancher Beziehung mag man wohl in der Gemeinschaft seinen Weg viel schneller durch das Leben finden; aber man läuft dabei immer Gefahr, auf Seitenwege oder Umwege geleitet zu werden. …
Wir bedürfen der Ruhe und des Friedens für unsere Höherentwicklung oder Vergeistigung. Nur in der Ruhe vermögen sich die in der Materie oder Körperlichkeit eingeschlossenen Mächte und Kräfte zu sammeln, so dass der Gottgedanke sie nach seinem Willen gebrauchen und lenken kann. …
Die freie Wahl ist das unveräußerliche Erbteil des Menschen, damit er sich alles wählen kann, was individuell seine Entwicklung und Vervollkommnung fördert. …
Weitere Kapitel:
Gedanke, Selbstbewusstheit, Schöpfertum, Zeitgeist, Erziehung des Denkenswesens, Entlastung, Überwindung, Fortschritt, Bekehrung, Abstraktes Denken, Körperpflege, Ausgleichungen, Ätherschichtungen, Ergebung, Vervollkommnung, Naturgemäß, Körperpflege und Denkvermögen, Vorbeugen und Maßhalten, Freie Wahl, Das Weltprogramm der neuen Zivilisation.
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