Airyama-Übung

1. Entspanne alle Muskeln, ob stehend, gehend, sitzend, liegend oder arbeitend.

2. Wölbe die Brust möglichst hoch heraus und halte sie beständig hoch.

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3. Lege die Zunge flach auf den Mundboden und die Zungenspitze dicht an die untere Zahnreihe.

4. Richte die Augen entspannt auf einen matten Punkt in Augenhöhe.

5. Nun atme entspannt voll ein, bis es durchaus nicht weiter geht.

6. Halte alle Bewegungen an und halte den Atem, während du innerlich bis 18 zählst.

7. Schließlich atme stöhnend aus, bis die Lungen vollständig entleert sind und atme sofort wieder entspannt bis zur höchsten Grenze ein.

8. Dann staue den Atem wieder, indem du innerlich bis 18 zählst.

9. Stöhnend atme wieder aus.

10. Wiederhole die Übung drei- bis fünfmal, wenn immer du dich geistig leistungsfähiger machen willst, besonders auch vor geistiger Arbeit; mache sie aber nie unmittelbar nach einer Mahlzeit.

11. Wenn du es schaffst, den Atem für 18 Sekunden zu halten, dann kannst du die Übung auf 27, 36, 45 usw. erweitern, je nach deinem eigenen Entschluss, oder du sprichst währenddessen ein Gebet in Gedanken.

12. Sei stets entspannt, und lausche auf die Eingebungen, die aus deinem Inneren aufsteigen.

Bei allen Übungen müssen wir auf völlige Entspannung achten und die Übung ganz entspannt durchführen. Weil uns im Alltag so manches in Spannung bringt und der Körper sich von Natur aus alle dreieinhalb Stunden spannt, sollten wir uns von Zeit zu Zeit bewusst für drei oder mehr Minuten entspannen, indem wir uns einfach prüfen: „Ist mein Hals, sind meine Schultern, meine Arme und meine Füße entspannt – sitze ich aufrecht und entspannt?“

Wir dürfen also nicht angespannt dasitzen und die Schwere des Körpers sozusagen auf den Stuhl werfen. Der Körper sollte sich auf den beiden Sitzknöchelchen leicht balancieren, und diese sollten sich der Entspanntheit des ganzen Körpers bewusst sein. Dann haben wir das Gefühl der Federleichtigkeit und können jeden Augenblick in die Höhe gehen. Sitzen wir aber voller Spannung da, dann leiden wir unter der Schwere des Körpers und dem Druck der vielen unfruchtbaren Ideen.

Mindestens 50 Prozent aller körperlichen Leiden und Schwächen sind auf die Verspannung zurückzuführen. Auch das Gehirn kann sich nur entwickeln, wenn die Atmung ganz entspannt vor sich geht. Entspannen wir uns, dann fallen die Schwächen ab, wir denken klarer und fühlen das Richtige mit aller Sicherheit.

Durch das klare Denken werden wir uns der Entspanntheit bewusst und fühlen, wie sich die Natur allmählich regelt und uns zu Hilfe kommt. Die Gehirnintelligenzen werden sich ihrer selbst bewusst und fangen wieder an, ihre Aufgabe zu erfüllen.

Wenn wir uns dann den folgenden rhythmischen Atemübungen zuwenden und uns das rhythmische Atmen zu eigen machen, geht uns allmählich ein Licht auf, wie einfach das Leben ist. Fahren wir mit der Atempflege systematisch fort, dann bilden sich die feineren Kräfte unserer Natur aus, erweitern unser Denkvermögen und die bewusste Atempflege wird uns zur tagtäglichen Selbstverständlichkeit.

Foto: Adobe Stock © Drobot Dean