,,Sind die Füße rein, so ist der ganze Körper rein", sagte der Heiland, und er hatte Recht. Fußpflege und Fußbekleidung spielen eine große Rolle für die Gesundheit. Sorgfältige Fußpflege heilt entzündete Schleimhäute, Katarrhe, Magenübel, mangelhafte Verdauung und verhütet Krebs. Sie belebt das ganze Nervensystem, besonders die Gehörnerven. Hühneraugen und Schwielen können nicht entstehen bei richtiger Fußpflege und Fußbekleidung, weil dann der Blutumlauf normal bleibt.
Unmittelbar auf die Haut wähle zur Bekleidung Seidenstoffe oder feines Leinen oder ganz dünne, leicht zu reinigende Baumwolle und ziehe, wenn nötig, dünne Strümpfe von dünner Baumwolle oder Kunstseide darüber. Alles andre lasse beiseite, ganz besonders die dicken wollenen Strümpfe, man fährt mit dünnen Strümpfen und niederen Schuhen am besten, sodass Wind und Kühle die Knöchel umfächeln können. Auch trägt man keine Gummischuhe oder Gummisohlen; lieber lässt man den Fuß einmal nass werden.
Wenn man die Strümpfe täglich zwei- bis dreimal mit frisch ausgewaschenen Strümpfen wechselt oder sooft man sich nicht behaglich fühlt, besonders auch immer, wenn man von der Arbeit heimkommt und ehe man sich zum Essen niedersetzt, dabei regelmäßig die Haut zwischen den Zehen reibt und dann die Füße einölt oder einpudert, sodass Sie trocken und warm sind, wird man seinem Magen und seinen Verdauungsorganen einen besseren Dienst erweisen, als wenn man 10 Semester Anatomie und Chemie studiert. Man esse nie, solange man kalte Füße hat.
Man sollte die Füße täglich heiß waschen und mit geölten Händen liebkosen und einreiben. Zum Ölen eignen sich alle reinen Öle und Salben, wie Petrolatum, Lilienöl, Veneziol, Mandelöl, Menphor, Eukalyptusöl, Olyptol, Schönheits-, Veilchen-, Flieder-, Bunge-, Hedy-Creme usw.. Man mache es sich zur selbstverständlichen Pflicht, die Füße frühmorgens zu waschen und einzuölen.
Gegen kalte Füße hilft viel Ausatmen und Spruchsprechen. Täglich klopft man die Fußsohlen mit einer kräftigen Haarbürste 3 Minuten lang und streut tagsüber etwas Schwefel oder Natron in die Strümpfe. Gegen schweißige Füße nimmt man heiße Bäder mit Borax und Seife und reibt dann die Füße mit geschlagenem Eiweiß und Salz ein. In die Strümpfe streut man etwas Senfpulver oder Reispuder und sorgt für regelmäßigen und reichlichen Stuhlgang. Gegen müde Füße nimmt man allabendlich ein heißes Fußbad mit etwas Waschsoda, reibt sie dann mit Mandelöl ein und streut ein wenig Schwefelpulver auf die Füße, ohne es einzureiben. Gegen schmerzende Füße binde man zerdrückte Preiselbeeren über Nacht auf die harten oder schmerzenden Stellen. Man esse auch rohe Preiselbeeren morgens, mittags und abends. Man wird erstaunt sein über die kühlende und erfrischende Wirkung. Man fühlt sich wie neugeboren, weil die Behandlung Säuren ausgetrieben hat.
Sollen die Säuren in kürzester Frist aus dem Körper ausgeschieden werden, so nimmt man morgens und abends ein heißes Fußbad für 10 bis 21 Tage. Nach dem Abendfußbad zieht man dünne wollene Socken an, in die man je 1 Teelöffel Schwefel gestreut hat. Wenn man auch die erste Nacht nicht gut schlafen kann, so hält man doch durch. Nach spätestens 21 Tagen sind nicht nur die Säuren, sondern auch die rheumatischen Schmerzen verschwunden. Früh wäscht man natürlich die Füße und ölt sie ein und zieht dünne baumwollene Strümpfe darüber. Im Winter kann man noch dünne wollene Strümpfe darüber ziehen. Während der ersten 3 Tage der Behandlung nimmt man morgens nüchtern 1 Glas Wasser mit 1 gehäuften Teelöffel doppeltkohlensaurem Natron und zwar heiß, wenn irgendwelche Verdauungsbeschwerden vorhanden sind, sonst kalt. Während der nächsten 7 Tage nimmt man nur 1/8 der seitherigen Natronmenge in kaltem Wasser. Dann folgen wieder 3 Tage mit der größeren Menge Natron und man schließt mit 7 Tagen in der abgeschwächten zweiten Form. Inzwischen ist man nicht nur die Säuren, sondern auch die rheumatischen Schmerzen losgeworden.
Von Dr. O. Z. A. Hanish.
Auszüge aus Mazdaznan-Gesundheitswinke 1927.
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