Fußpflege (nicht nur) im Winter

„Kopf kalt, Füße warm, hält den besten Doktor arm.“

Sind die Füße kalt und feucht, so fühlen wir uns unwohl und frösteln leicht, auch wenn wir noch so dick angezogen sind. Es fühlt sich an, als würde dem Körper die eigene Energie entzogen. Und tatsächlich, die Füße haben eine besondere Bedeutung für unseren Energiehaushalt. Über die Reflexzonen und Nervenbahnen stehen sie mit dem ganzen Körper, allen Organen und insbesondere dem Kopf in Verbindung. Sie stellen aber auch eine materielle Verbindung zur Erde dar und damit eine Kontaktfläche, über die elektrische Ströme ausgetauscht und abgeleitet werden können.

Wird die Hauttätigkeit der Füße behindert, z. B. durch unpassendes Schuhwerk oder Strümpfe, kommt es zu Stauungen in den Füßen. Die Ausscheidungsvorgänge über die Fußsohlen werden gestört und Säuren und Salze in den Hautschichten der Füße eingelagert. Die Haut wird hart, spröde und rissig, es bildet sich unangenehme und manchmal schmerzende Hornhaut.

Schuhe mit hohen Absätzen sollten keinesfalls getragen werden, weil die Füße dadurch in eine unnatürliche Stellung geraten, die die Wirbelsäule belastet, Spannung in den Geschlechtsorganen verursacht und dadurch unberechenbaren Schaden anrichtet. Besonders gut geeignet sind Schuhe oder Sohlen, die atmungsaktiv sind, d. h. den Luftaustausch fördern. Insbesondere Sandalen sind als Schuhe besonders gut geeignet. Ungünstig sind dagegen Schuhe mit Gummisohlen oder einem nicht atmenden Obermaterial.

Kann man der Witterung wegen keine offenen Schuhe tragen, so muss man den Socken umso mehr Aufmerksamkeit schenken. Seidensocken oder seidene Tücher, die man um die Füße wickelt, sind besonders gut, da sie die Feuchtigkeit nicht speichern, sondern ableiten. An zweiter Stelle sind Socken aus Leinen zu empfehlen. Baumwolle ist aufgrund ihrer feuchtigkeitsspeichernden Funktion eher ungünstig und reine Wolle soll nur ausnahmsweise direkt auf der Haut getragen werden. Moderne Stoffe, die die Feuchtigkeit von der Haut abtransportieren, sind zwar keine Naturstoffe, aber dennoch gut geeignet, da sie die natürlichen Hautfunktionen nicht einschränken. Egal, welche Socken oder Stoffe wir tragen,
sobald die Füße kalt oder feucht sind, müssen die Socken gewechselt werden, wenn nötig auch mehrmals am Tag, sonst leidet das Nervensystem, und wir werden nervös und unausgeglichen.

Die Füße sollten mindestens einmal am Tag, besser aber morgens und abends mit reiner Pflanzenölseife gewaschen werden. Nach dem Waschen werden die Füße zuerst mit einem Tuch und dann gründlich mit den Händen trocken gerieben. Es ist erstaunlich, wie viel Feuchtigkeit sich trotzdem noch zwischen den Fußzehen befindet. Eine kurze Einreibung mit einigen Tropfen Öl (z. B. Mandelöl oder Petrolatum) schließt die tägliche Fußpflege ab, macht die Haut geschmeidig und hält die Füße elastisch.

Ja, das macht tatsächlich etwas Mühe und kostet auch ein paar Minuten, dafür verbessert sich durch diese Behandlung die
Organtätigkeit, das Nervensystem wird ausgeglichen und das Gehirn angeregt. Es gibt kaum eine andere Maßnahme, die bei gleichem geringen Zeit- und Kostenaufwand einen ebenso großen Nutzen hat. Sie sparen sich so manchen Arztbesuch und fühlen sich im Alltag entspannter und leistungsfähiger. Probieren Sie es doch einmal aus.

In den Mazdaznan-Monatsratschlägen finden wir für fast jeden Monat Ratschläge zur Fußpflege. Hier sind die passenden für die Wintermonate. Die Füße spielen eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden, denn sie sind gleichsam die Wurzeln unseres irdischen Daseins. Aber die meisten schenken ihnen erst Aufmerksamkeit, wenn sie geschwollene Füße oder Hühneraugen haben. Das genügt freilich nicht. Aufmerksame Fußpflege beseitigt die Reizbarkeit der Schleimhäute, heilt Katarrh, sogar Magenkatarrh, stärkt die Verdauung, behebt die Verstopfung und bewahrt vor Krebs, selbst wenn man skrofulös geboren ist. Also macht sich die Mühe der Pflege bezahlt und erspart uns viel Ungemach. Außerdem ist es geradezu eine Erholung, die Füße regelmäßig zu pflegen.

Wenn man von der Tagesarbeit nach Hause kommt, sollte es das Erste sein, Schuhe, Strümpfe und Fußtücher abzulegen, die Füße abzureiben und in frische Tücher und Strümpfe und die Hausschuhe zu hüllen oder aber barfuß zu bleiben, solange man sich im Hause aufhält. Nach einigen Monaten solcher Pflege kann man die Fußtücher entbehren und dünne Strümpfe unmittelbar auf der Haut tragen; man wechsle aber die Strümpfe tagsüber einmal oder öfter, ungeachtet des Wetters oder wie oft man ausgeht. Solange man noch Fußtücher aus Seide oder dünner Leinwand trägt, sollte man sie tagsüber erneuern, so oft man sich unbehaglich fühlt.

Wie wir uns die Hände täglich waschen, so sollten wir auch die Füße täglich waschen, und zwar in heißem Seifenwasser
mit etwas Soda oder Natron. Danach reiben und klopfen wir sie, ölen sie leicht mit Mandelöl oder Eukalyptusöl ein und
pudern sie schließlich mit etwas Schwefel, Talkum oder Maizena. Leiden wir an kalten  Füßen, müssen wir nicht nur die Füße, sondern auch die edlen Teile des Körpers (Geschlechtsorgane) oft in heißem Wasser baden und sie nach dem Abtrocknen mit Knoblauchöl (Knoblauchzehen für einige Wochen in Mandelöl einlegen) einreiben.

Fußbäder nimmt man jeden Morgen und Abend und gibt auf je 4 Liter Wasser abwechselnd eine halbe Tasse Bade-Soda,
Meersalz oder Epsomsalz (Bittersalz). Danach trocknet man die Füße gut, reibt sie mit geölten Fingern ein und pudert sie mit Talkum-Puder und legt reine, trockene und angewärmte Strümpfe an. Wer an feuchten Füßen leidet, sollte sie in seidene Tücher einschlagen und die Strümpfe darüber ziehen. Sobald die Füße nur gering feucht werden, wechselt man die Seidentücher aus, wenn nötig mehrmals am Tage. Man nimmt nie mit kalten Füßen eine Mahlzeit ein, um Magenbeschwerden, Erkältungen und Halsleiden zu vermeiden.

Gegen kalte Füße helfen lange Ausatmungen und das Abklopfen der Fußsohlen mit einer kräftigen Haarbürste für 3 Minuten; tagsüber streut man etwas Schwefelpulver oder doppeltkohlensaures Natron in die Strümpfe. Gegen schweißige Füße nimmt man heiße Fußbäder mit Natron und Seife, danach reibt man die Füße mit Eiweiß und Salz ein. In die Strümpfe streut man etwas Senfpulver oder Reispuder. Außerdem sorgt man für regelmäßigen und reichlichen Stuhlgang.
Gegen müde Füße nimmt man abends ein heißes Fußbad mit ca. 1 Esslöffel Bade-Soda. Danach reibt man die Füße mit süßem Mandelöl ein und streut ein wenig Schwefelpulver darauf, ohne es einzureiben. Gegen schmerzende Füße bindet man über Nacht zerdrückte Preiselbeeren auf die harten oder schmerzenden Stellen und isst auch morgens, mittags und abends rohe Preiselbeeren. Das kühlt und erfrischt und man fühlt sich wie neugeboren, weil diese Behandlung Säuren ausgeschieden hat.

Sollen Säuren in kürzester Frist ausgeschieden werden, so nimmt man morgens und abends ein heißes Fußbad für 10 bis 21 Tage. Nach dem Abendfußbad zieht man dünne, wollene Socken an, in die man je 1 Teelöffel Schwefelpulver gestreut hat. Nach dem Morgenfußbad ölt man die Füße ein und zieht dünne Strümpfe darüber und im Winter, wenn nötig, außerdem noch dünne, wollene Strümpfe. Während der ersten 3 Tage der Behandlung nimmt man morgens nüchtern 1 Glas Wasser mit 1 gehäuften Teelöffel doppeltkohlensaurem Natron, und zwar heiß, solange Verdauungsbeschwerden vorhanden sind, sonst kalt. An den folgenden 7 Tagen nimmt man nur ein Drittel der seitherigen Natronmenge in kaltem Wasser. Dann folgen wieder 3 Tage mit der größeren Natronmenge und man schließt mit 7 Tagen in der geringeren Menge. Inzwischen ist man nicht nur die Säuren, sondern auch die rheumatischen Schmerzen losgeworden.

Besser hören

Über die Reflexzonen in den Füßen wird eine direkte Wirkung auf unsere Sinnesorgane und insbesondere auf die Ohren erzielt. Menschen, die oft Stöckelschuhe, zu kleine oder luftundurchlässige Schuhe tragen, schaden ihrem Gehör. Menschen, die häufig zu Fuß gehen und einen entspannten Schritt haben, regen mit jedem Schritt auch die Hörnerven an. Empfohlen wird das federnde, entspannte Gehen, bei dem das Körpergewicht hauptsächlich auf den Fußballen getragen wird. Ungünstig ist das harte Aufkommen mit den Fersen, da dabei mit jedem ungedämpften Schlag die Wirbelsäule gestaucht wird.

Durch gewissenhafte Fußpflege kann man das Gehör maßgeblich unterstützen. Neben den normalen täglichen Waschungen und Ölungen müssen dann insbesondere die Fußbäder regelmäßig durchgeführt werden. Täglich sollen auch die Füße mit den Fäusten oder mit einer Bürste kräftig geklopft werden, bis die Durchblutung stark angeregt ist. Etwas Mentholcreme mit Rosmarinöl in die Fußsohlen einmassiert stimuliert das ganze Nervensystem, verbessert das Gehör und macht den Kopf frei und leicht.

Von Jens Trautwein.
Weiterführende Literatur: Mazdaznan-Atem- und Gesundheitswinke, -Monatsratschläge, -Gesundheitswinke.


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