11 Tipps für eine gute Stressbewältigung und das eigene Lebensglück

1. Atmen Sie länger aus

Zählen Sie während einer Ausatmung, so lange Sie können. Vielleicht schaffen Sie zuerst nur 10, dann 20, 30, 40 oder sogar noch mehr Sekunden. Oder sprechen Sie den folgenden Spruch auf eine Ausatmung:

Alles ist im Keim enthalten,
alles Wachstum ein Entfalten,
leises Auseinanderrücken,
dass sich einzeln könne schmücken,
was zusammen war geschoben.
Wie am Stängel stets nach oben
Blüt‘ um Blüte rücket weiter,
sieh' es an, und lern' es heiter
zu entwickeln, zu entfalten,
was im Herzen ist enthalten.

FRIEDRICH RÜCKERT

Selbstverständlich können Sie auch ein anderes, positives Gedicht oder ein Gebet Ihrer Wahl aufsagen. Achten Sie nur immer wieder auf die lange Ausatmung! Machen Sie sich das zur Gewohnheit, wenn Sie verspannt sind, oder auch vorbeugend tagsüber alle 3 Stunden. Diese Übung fördert die Ausscheidung der Kohlensäure aus der Lunge. Dadurch wird der Kopf klarer und Sie können sich besser entspannen. Durch das wiederholte Sprechen des Spruches dreht sich das „Gedankenkarussell“ langsamer. Sie können sich dann leichter auf das Wesentliche konzentrieren und einen eigenen Gedanken fassen.

2. Atempause

Machen Sie mal eine Atempause! Atmen Sie entspannt aus und halten Sie dann die Pause für 10, 20, 30 oder mehr Sekunden. Erst dann atmen Sie wieder tief und voll durch die Nase ein. Danach gleich wieder ausatmen und wieder enthalten. Wiederholen Sie diese Übung 3- bis 5-mal. Die Übung fördert die Entspannungsfähigkeit, stärkt den Parasympathikus, senkt Puls und Blutdruck, verbessert die Sauerstoffaufnahme und vieles mehr.

3. Kaltes Wasser

Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich nach dem Aufstehen mit kaltem Wasser abzureiben oder kalt zu duschen. Atmen Sie währenddessen bewusst und langsam ein und aus. Entspannen Sie sich dabei! Das kalte Wasser stimuliert das Immunsystem, stärkt die Nerven und fördert die Durchblutung der Haut.

4. Heißes Wasser

Gönnen Sie sich einmal die Woche ein kurzes, aber heißes Bad mit entsäuernden Zusätzen. Steigen Sie in das gut warme Wasser und lassen Sie heißes Wasser zulaufen. Nach spätestens 15 Minuten sollte das Wasser so heiß sein, dass Sie zu schwitzen beginnen. Jetzt nicht länger drinbleiben, sondern kurz kalt abduschen, den Körper mit den Händen abreiben und ins Bett legen. Während des Nachschwitzens im Bett scheidet der Körper viele Säuren und Gifte aus. Zusätze für ein Vollbad: 300 g Bade-Natron, 100 g Bade-Soda oder 1 Esslöffel Eukalyptusöl.

5. Fußpflege

Über die Fußsohlen scheiden wir viele Gifte und Säuren aus – man bezeichnet sie daher auch als die „Ersatznieren“. Werden die Gifte nicht ausgeschieden, bleiben sie in der Hornhaut „hängen“. Die Haut wird hart und es bilden sich Risse, da sich die Haut nicht mehr regenerieren kann. Dies wirkt auf die Nervenenden der Füße (Fußreflexzonen) und auf das ganze Nervensystem. Daher müssen die Füße mindestens einmal täglich mit Seife gewaschen werden. Nach dem Füße waschen sollten die Füße mit etwas Öl eingerieben und massiert werden, besonders auch zwischen den Zehen! Sobald die Füße kalt und feucht werden, werden wir nervös und unkonzentriert. Daher evtl. mehrmals täglich die Socken wechseln!

6. Fußbäder

Es gibt kaum etwas, das so entspannt wie ein 10–15-minütiges Fußbad mit ansteigender Temperatur. Nach dem Fußbad die Füße kurz kalt abduschen, etwas Öl einmassieren, fertig. Danach sieht die Welt gleich viel besser aus!

7. Verdauung (Teil 1)

Jede Zelle, jeder Muskel und jedes Organ braucht immer wieder mal Zeit, um sich auszuruhen und zu regenerieren. Wenn dies nicht möglich ist, bauen sich Spannungen auf, die sich nicht mehr von selbst lösen. Wir verkrampfen innerlich und das wirkt sich auf unser Nervensystem aus. Lassen Sie daher auch Ihrem Magen, Ihrem Darm und Ihrer Leber Zeit zur Regeneration. Gewöhnen Sie sich an, während 14–16 Stunden nichts zu essen, also z. B. das Abendessen nicht nach 18 Uhr und das Frühstück nicht vor 10 Uhr einzunehmen. Sie werden feststellen, dass Sie weniger Verdauungsprobleme haben und nicht mehr zunehmen bzw. sogar ganz nebenbei überflüssige Pfunde verlieren. Alternativ dazu können Sie auch, nach alter Tradition, einen Fastentag pro Woche einhalten oder jedes Vierteljahr ein Wochenende oder einmal pro Jahr eine oder zwei Wochen fasten. In jedem Fall sollten Sie Ihren inneren Organen auch mal „Urlaub“ gönnen!

8. Verdauung (Teil 2)

Sorgen Sie für täglichen Stuhlgang! So viele Mahlzeiten Sie halten, so oft sollten Sie Ihren Darm (vollständig) entleeren. Wenn Sie also zweimal am Tag essen, dann sollten Sie auch zweimal täglich Stuhlgang haben! Insbesondere der Enddarm sollte vor dem Schlafengehen leer und sauber sein, sonst werden die Geschlechtsorgane und die Nerven des Sakralgeflechtes gereizt. Kontrollieren Sie das mit Ihrem Finger durch den Anus. Ist dort noch Stuhl zu tasten, dann massieren Sie den Anus mit etwas Öl oder bringen Sie ein feuchtes, heißes Tuch an den Anus – möglichst in Hockestellung – bis er sich entspannt und die Entleerung stattfindet. Klappt das mithilfe der Hitze nicht, dann schiebt man 1–2 Eiswürfel hinter den Schließmuskel. Man kann auch etwas Petrolatum in den Darm geben oder vor dem Schlafengehen 1–2 Esslöffel davon innerlich einnehmen. Auch ein kleiner Einlauf, der die Entleerung anregt, kann hilfreich sein.

9. Schlaf

Während des Schlafs können sich Muskeln, Organe und Nervensystem erholen. Und nicht nur das, auch die Beseitigung von Schlacken und Stoffwechselprodukten, insbesondere im Gehirn, findet während der Tiefschlafphase statt. Leiden wir jahre- oder jahrzehntelang an Schlafmangel, so leidet auch das Gehirn an „Verstopfung“. Die Folge sind träge Gedanken, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisschwäche bis hin zu schweren Störungen des Gehirns und der Psyche. Achten Sie daher auf ausreichenden, erholsamen Schlaf, indem Sie

• abends nicht zu spät und zu viel essen,
• am Abend auf Computer, Handy, Tablet und Fernsehen verzichten,
• vor dem Einschlafen kurz in Gedanken die Tagesereignisse rekapitulieren und für sich abschließen,
• im Bett liegend die Ausatmung immer weiter und weiter entspannt verlängern, wodurch Sie mit vertiefter Atmung sanft in den Schlaf hinübergleiten.

10. Sie entscheiden – entscheiden Sie sich

Verabschieden Sie sich von der Ausrede, dass Sie nichts dafür können! Sie entscheiden, wie viel oder wie wenig Sie arbeiten, wie Sie Ihre Freizeit gestalten, was oder wie viel Sie essen. Falls Sie mit dem momentanen Zustand nicht zufrieden sind, ändern Sie ihn! Treffen Sie neue Entscheidungen und verändern Sie Lebenssituationen, die für Sie oder Ihre Umwelt schlecht sind, zum Positiven. Beginnen Sie mit kleinen Veränderungen im Alltag, die großen kommen von alleine. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten und Sie werden die Achtung vor sich selbst und Ihr Selbstvertrauen zurückerobern!

11. Seien sie gut

Seien Sie gut zu sich und Ihren Mitmenschen, tun Sie Gutes und begegnen Sie jedem Menschen, jedem Tier und jeder Pflanze mit Achtung und Liebe, nach dem alten zarathustrischen Leitsatz: Gut denken, gut reden, gut handeln.

Erwarten Sie nichts, aber seien Sie dankbar für alle Erfahrungen, die Sie hier auf dieser Erde machen dürfen – es ist alles gut! Achten Sie Ihren Körper, er ist der Tempel Ihrer göttlichen Individualität. Seien Sie sich Ihrer schöpferischen Kraft bewusst und nutzen Sie sie, um sich selbst und die Welt täglich etwas besser zu machen!

Von Jens Trautwein.
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