Hilfe bei Hämorrhoiden

Hämorrhoiden, die will man nicht, die braucht man nicht und darüber spricht man nicht. Wir schon! Wir alle haben Hämorrhoiden. Das sind gut durchblutete Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms, kurz oberhalb des Afters. Sie unterstützen den Afterschließmuskel und helfen dabei, dass bei Blähungen nur Luft und nicht auch Stuhl entweichen kann.

Probleme machen die Hämorrhoiden erst, wenn sie sich vergrößern, dann kann es zu Juckreiz, Brennen oder Nässen am After kommen. Im fortgeschrittenen Stadium treten die Hämorrhoiden aus dem After heraus und verursachen beim Sitzen oft Schmerzen. Findet sich hellrotes Blut im Stuhl, dann sind die Hämorrhoiden wahrscheinlich verletzt und das Blut wird mit dem Stuhl herausgedrückt.

Hauptursache für das Entstehen von krankhaften Hämorrhoidalleiden ist ein zu harter Stuhl, zu viel Blutandrang im Unterleib und das Drücken beim Stuhlgang.

Harter Stuhl entsteht, wenn man zu viel Stärkenahrung (Brot, Brötchen, Pasta etc.) zu sich nimmt. Dann wird dem Stuhl viel Wasser entzogen, er wird fest und wenig gleitfähig. Die Peristaltik wird behindert und es kommt zu Verstopfung. Auch zu viel Fleisch, zu viel gekochte Nahrung und zu wenig Rohkost machen den Stuhl härter. Gewöhnt man sich daran, als erste Mahlzeit etwas Obst zu essen und vor einer gekochten Hauptmahlzeit stets etwas Rohkost zu essen, wird man oft schnell eine Verbesserung spüren. Auch wer zu wenig reines Wasser trinkt, kann Probleme mit hartem Stuhl bekommen. Wenn man mehrmals täglich 2 Gläser dampf-destilliertes Wasser trinkt, kann das schon helfen.

Insbesondere bei Frauen führen Darmverstopfung und chronische Entzündungen im Verdauungstrakt zu einer Störung der natürlichen Funktion der Gebärmutter und der Eierstöcke. Es kommt zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut mit Ausfluss und starken menstrualen Blutungen. Infolge der ständigen Blutfülle und Entzündung kommt es zur Bildung von Hämorrhoiden am After und zu venösen Stauungen in der Gebärmutterschleimhaut, was langdauernde, unregelmäßige Blutungen veranlasst.

Aus dem Verdauungsbrei werden im Dünndarm Nährstoffe an das Blut und die Lymphe übergeben. Im Dickdarm wird dem Stuhl weiter Flüssigkeit entzogen, bis sich der Stuhl dann im Enddarm sammelt. Es entsteht Stuhldrang, der über die dort befindlichen Nervengeflechte an unser Gehirn gemeldet wird. Unterdrücken oder ignorieren wir den Stuhldrang, dann steigt der Druck auf den Schließmuskel und die Hämorrhoiden an, während die Nerven in eine Art Lähmungszustand fallen, also die Information „Ich muss auf 's Klo.“ einstellen. So können wir über Stunden oder sogar Tage den Stuhlgang unterdrücken, was natürlich eine nachhaltige Schädigung der Nerventätigkeit verursacht. Der Darm stellt seine Peristaltik ein, denn nach unten geht es ja nicht weiter, es kommt zu einer Lähmung der Muskeltätigkeit, die irgendwann die ganze Verdauungsfunktion stört. Wir dürfen also den Stuhldrang nie unterdrücken oder übergehen, sondern immer sofort für eine vollständige Entleerung des Enddarms sorgen.

Wenn wir zur Toilette gehen und uns entleeren wollen, müssen der innere und der äußere Schließmuskel entspannt werden, damit der Stuhl herausrutschen kann. Während der innere Schließmuskel wie eine Schlinge um den Analkanal liegt, bildet der äußere Schließmuskel einen festen Muskelring, der den After abschließt.

Viele Menschen, die Probleme bei der Entleerung haben, beginnen nun auf dem Klo zu pressen und erhöhen dadurch den Druck auf die Hämorrhoiden und die Schließmuskeln. Bei steigendem Druck spannt sich allerdings insbesondere der äußere Schließmuskel immer stärker an. Druck von oben und Druck von unten, das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Der natürliche Vorgang wäre, dass sich durch bewusste Entspannung des Schließmuskels der Stuhl ganz von allein, ohne Druck aus dem Mastdarm, entleert. Allein unsere sitzende Stellung auf der Toilette verhindert die Entspannung des inneren und äußeren Schließmuskels. Die natürliche Stellung zur Darmentleerung ist die hockende Stellung. So hat sich die Menschheit über Jahrtausende ihres Stuhls entleert. Erst in den letzten ca. 150 Jahren hat der sogenannte „zivilisatorische Fortschritt“ in Form eines Toilettensitzes für lange und schmerzvolle Sitzungen und viele Darmprobleme geführt.

So weit zum einfachen Verständnis der Vorgänge, wie wir sie als medizinische Laien mindestens haben sollten. Was aber nun tun?

Darmpflege gegen Hämorrhoiden: Einfach – praktisch – wirkungsvoll

Darmpflege beginnt bei einer natürlichen und individuellen Ernährung, was aber den Rahmen dieses kurzen Artikels sprengen würde und dafür in den Büchern Mazdaznan-Ernährungskunde und Vegetarische Perlen ausführlich besprochen wird.

Vorbeugung: Wer täglich den Darmausgang mit dem eingeseiften Mittelfinger reinigt und anschließend etwas Mandelöl, Petrolatum, Kakaobutter, Kokosöl oder Beauty Cream einreibt und sich natürlich ernährt, wird nie unter Hämorrhoiden leiden.

Wer dagegen bereits an Hämorrhoiden leidet, sollte jeden Abend den Darmausgang hinter dem Schließmuskel gründlich mit Pflanzenölseife auswaschen und 1 Esslöffel süßes Mandelöl in den Darm eingießen. Dazu seift man einfach einen Finger ein und wäscht damit den After gründlich. Danach kann man das Mandelöl mit einer kleinen Ölspritze mit passendem kleinem Schlauch hinter den Schließmuskel geben. (Wer Hemmungen hat oder sich davor ekelt, den Finger in den After einzuführen, verwendet dafür einfach medizinische Einmalhandschuhe, die danach weggeworfen werden können.)

Bei Hämorrhoiden bringt es Erleichterung, wenn man ein feuchtheißes Tuch für 3 bis 5 Minuten gegen den Darmausgang drückt und dieses mehrmals wiederholt, um das Gewebe zu entspannen. Daraufhin salbt man den Schließmuskel und den Darmausgang mittels des Mittelfingers mit Kokosnussöl, Kakaobutter oder Beauty Creme, schiebt eine große Zehe Knoblauch, die man mit dem Messer etwas einritzt, in den Darm hinein und lässt sie über Nacht dort. In schweren Fällen wiederholt man die Behandlung am Morgen nach der ersten Entleerung. Befolgt man das 10 Tage lang regelmäßig und gewissenhaft und enthält sich währenddessen auch der schweren Nahrung, sollte man geheilt sein.

Gegen chronische Darmleiden, die schon zu Verdauungsbeschwerden und Hämorrhoiden geführt haben, nimmt man Rainfarn, Wegerich, Schafgarbe, Löwenzahn, Salbei und andere Kräuter, die um Haus und Hof wachsen, zerstößt oder zerquetscht die Blätter, gibt morgens ½ Liter kochendes dampf-destilliertes Wasser über eine Handvoll Blätter und verwendet das am Abend mit 3 Litern warmem Wasser zu Darmeinläufen. Danach gießt man 2 Esslöffel Mandelöl in den Darm ein und behält das über Nacht. Man nimmt jeden Tag ein anderes Kraut, dann kombiniert man zwei, dann drei Kräuter während zwei aufeinander folgenden Wochen.

Gegen Hämorrhoiden kann man auch tagsüber alle 3 bis 4 Stunden 1 Teelöffel Mandelöl einnehmen und die leidenden Stellen äußerlich mit Mandelöl behandeln. Alternativ nimmt man 1–2 Esslöffel Petrolatum vor dem Schlafengehen ein und massiert auch den Schließmuskel mit Petrolatum. Im Übrigen hält man sich reichlich an Milch, lässt aber Kaffee und Brot ganz beiseite.

Sind Hämorrhoiden oder Mastdarmbeschwerden da, die S-förmige Krümmung des Dickdarms erweitert, die Peristaltik des Darms nicht normal, der Darmschließmuskel verkrampft, sodass sich der Darm gewöhnlich erst nach einer Mahlzeit entleert statt vorher, dann gießt man jeden Abend vor dem Schlafengehen 3 bis 7 Tropfen echtes australisches Eukalyptusöl in 100–200 ml heißem Wasser in den Darm ein.

Hat man nicht die Möglichkeit zu heißen Kompressen oder Einläufen, kann man den Schließmuskel mit Petrolatum oder Mandelöl und einer kleinen Menge Mentholcreme massieren. Das wirkt herrlich entspannend, erleichternd, abkühlend und abschwellend bei Hämorrhoiden und gegen Juckreiz. So kann man Verstopfung und Verkrampfungen des Schließmuskels entgegenwirken.

Auszüge aus Mazdaznan-Gesundheitswinke und Mazdaznan-Monatsratschläge.
Von Dr. O. Z. Hanish. Bearbeitet von Jens Trautwein.
Foto: © Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio - stock.adobe.com


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