Wir legen uns zurecht für die Entspannungsübung, nehmen guten Kontakt mit dem Boden auf, entspannen ganz und gar alle Muskeln, als wollten wir uns fallen lassen, in den Boden hineinsinken wie in eine Hängematte, bis ein Gefühl des Wohlbehagens im ganzen Körper entsteht. Dann können sich die Kanäle öffnen für den Geist oder das Leben, die mit dem Atemstrom in den Körper gelenkt werden. Wir schließen die Augen, und alle Sinne wenden sich nach innen, wir sehen, tasten, horchen in uns hinein. Nun untersuchen wir alle die verschiedenen Körperteile und prüfen, ob die Muskeln so entspannt sind, dass ein Gefühl des Wohlbehagens durch sie hindurchströmen kann. –

Wir beginnen mit dem rechten Bein, entspannen die Muskeln in den Zehen, im Fuß, der Fußsohle, auf der Oberseite des Fußes, machen dasselbe mit dem rechten Unterschenkel, dem Oberschenkel. Das rechte Bein ist ganz entspannt, wenn ein Gefühl des Wohlbehagens von den Zehen bis zur Hüfte lang hindurchströmt. Und wir fühlen uns ein in den rechten Arm, entspannen die Muskeln der Finger, der Hand, der Handfläche und der Oberseite der Hand, fühlen uns durch die Muskeln im Unterarm, Oberarm, bis hinauf zur Schulter. Nun fühlen wir uns ein in Kopf und Hals, entspannen die Gesichtsmuskulatur ganz und gar, besonders die der Stirn, rund um Augen, Mund und Nase, entspannen die Muskeln der Backen und die Kaumuskulatur. Wir fühlen uns ein in den Mundraum, entspannen den Unterkiefer. Die Lippen sind leicht geschlossen, die Zahnreihen voneinander getrennt, die Zunge liegt im Mundboden und ist gelöst bis hinunter zum Schlund, so dass ein Gefühl der Weite entsteht. Will es dabei zum Gähnen kommen, so lassen wir es geschehen und durch uns hindurchströmen. Wir fühlen uns dann ein in den linken Arm, das linke Bein, – die ganze Zeit mit derselben Frage: sind alle diese Muskeln so entspannt, dass ein Gefühl des Wohlbehagens durch sie hindurchströmt? Jetzt fühlen wir uns ein in den Rumpf vom Beckenboden bis zum Halsansatz. Wir nehmen alle Muskeln, die den Rumpf umgeben, aufmerksam wahr, die Muskeln, die die Beckenhöhlung umschließen, diejenigen, die das Lendengebiet umgeben, die den oberen Bauchraum und den Brustkorb zusammenhalten. – Und wenn wir uns in den ganzen Körper eingefühlt haben, dann fühlt sich der Rumpf an wie eine große weite Höhlung, und wir spüren einen tiefen Frieden in uns, durch den nur die ewigen Rhythmen des Herzens und des Pulses schwingen.