Kerngesund: Nüsse und Kerne

Wenn es im Herbst und Winter draußen kalt ist, brauchen wir Menschen gehaltvollere Nahrung als in den warmen Jahreszeiten. Da trifft es sich gut, dass im Herbst die kleinen, aber gehaltvollen Samen der Bäume, die Nüsse und Kerne, reif werden. Sie sind die reinsten Kraftpakete, da sie reich an Fetten und Eiweißen sind und somit eine kleine Menge schon genügt, um dem Körper Wärme und Energie zuzuführen. Insbesondere die ungesättigten Fettsäuren vieler Nüsse und Kerne sind wertvoll, da sie vom Körper besonders gut verwertet werden können.

Dabei machen Nüsse nicht dick, im Gegenteil, man hat herausgefunden, dass übergewichtige Personen durch den täglichen Verzehr von Nüssen sogar abnehmen. Dabei hat man insbesondere die Mandel untersucht und ihre cholesterinsenkende Wirkung entdeckt. Auch für die Knochen ist der kleine Kern in der harten Schale wertvoll. Das ideale Verhältnis von Calcium und Magnesium sorgt dafür, dass die Mineralstoffe optimal aufgenommen werden können und sich günstig auf die Knochendichte auswirken.

Nüsse sind auch als Nervennahrung bekannt. Vor allem die Vitamine B und E sind in ihnen in großen Mengen enthalten. Während Vitamin B1 die Nerven stärkt und B2 die Zellen mit Energie versorgt, braucht der Körper Vitamin E zur Steuerung der Keimdrüsen, was ihm den Ruf als Antisterilitätsvitamin eingebracht hat.

Der Begriff „Studentenfutter“ für eine Mischung aus Nüssen und Trockenfrüchten hängt wohl mit den positiven Wirkungen der Nüsse auf die Lern- und Konzentrationsfähigkeit zusammen, da schon kleine Mengen genügen und die Verdauung nicht über Gebühr beansprucht wird. So kann eine kleine Mahlzeit aus Nüssen und Trockenfrüchten eine große, schwer verdauliche Mahlzeit ersetzen, ohne dass man dadurch müde wird.

Nüsse können gewisse Proteine enthalten, mit denen sich die Bäume gegen Bakterien und Viren schützen. Diese Stressproteine können bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, sodass sie die entsprechenden Nüsse dann meiden müssen. Auch die enthaltene Gerbsäure kann im Mund und auf der Zunge zu Reizungen oder Entzündungen führen, daher sollten empfindliche Personen Nüsse am besten nicht allein, sondern immer mit anderen Lebensmitteln zusammen verzehren. Besonders gut passen Nüsse zu Getreide, Gemüse, Obst und Beeren. Eine Handvoll ganze oder gehackte Nüsse zum Gemüse ergibt ein tolles Aroma und viele neue Geschmackserlebnisse. Auch zu Reis oder Getreidegerichten passen Mandeln, Cashewkerne und Erdnüsse hervorragend. Müsli oder Breie werden durch Nüsse aufgewertet, wenn man die ganzen oder gemahlenen Nüsse oder auch ein Nussmus hinzugibt.

Maß statt Masse! Da Nüsse sehr konzentrierte Nahrungsmittel sind, braucht man nicht mehr als eine Handvoll pro Tag, aber auch nicht viel weniger. Wenn man sich daran hält, dann kann man sich auch hochwertige biologische Nüsse leisten, die zwar teurer als konventionelle Nüsse, dafür aber frei von Pestiziden sind.

Foto: Adobe Stock © Martin Rettenberger

Siehe auch „Rezepte mit Nüssen für gesundheitsbewusste Genießer“.