Sich selbst diagnostizieren oder sich seines Wesens kundig zu werden, ist eine der größten Leistungen im Leben. Sobald wir uns selbst kennen lernen, bekommen wir Selbstvertrauen, finden unsere Stärken und Schwächen heraus, können vergleichen und ausgleichen und befähigen uns dadurch mehr und mehr, folgerichtig zu denken und zu handeln.
Diagnostizieren heißt Suchen, Untersuchen, Unterscheiden, Vergleichen und daraus einen Schluss ziehen, sich also mit den bestehenden Tatsachen vertraut machen und sie genau feststellen, und sich selbst diagnostizieren, heißt dann, sich von allen Seiten und Standpunkten aus betrachten oder sich mit sich selbst ganz und gar bekannt machen.
Einige Auszüge aus dem Buch:
Lernen wir uns selbst besser kennen, dann ist es leicht, die anderen besser zu verstehen. Zugleich werden wir den anderen gegenüber aufmerksamer, rücksichtsvoller und nachsichtiger und erkennen dabei unsere eigene Stärke und die Möglichkeiten,sie am vorteilhaftesten einzusetzen.
Der Hauptzweck der Selbstdiagnostik ist aber, unsere Entfaltungsmöglichkeiten zu entdecken und die Mittel und Wege ausfindig zu machen, die uns so rasch wie möglich an unser Ziel bringen. Dass wir gleichzeitig dabei lernen, Krankheiten zu diagnostizieren, ist eine nützliche Beigabe, aber durchaus nicht die Hauptsache.
Die Selbstdiagnostik führt uns in die Vielseitigkeit des menschlichen Wesens ein, enthüllt uns die Eigentümlichkeiten des Organwesens, des Gehirnwesens und des Charakters, macht uns mit Ursprung, Zweck und Ziel unseres Daseins bekannt, lässt uns die hinter uns liegenden Entwicklungsstufen erkennen, lehrt uns die anthropologischen Beziehungen der Menschen und verschafft uns völlige Klarheit über den weiteren Weg, den wir einschlagen sollen. …
Es ist gar nichts Neues, sich im Sinne der Selbstdiagnostik zu unterrichten. Schon die Griechen verfuhren in ihrer Blütezeit so und schrieben sogar über den Eingang zu ihren Tempelschulen: „Mensch, erkenne dich selbst!“ …
Selbstdiagnostik ist Lebenskunde, weil sie uns mit dem Leben bekannt macht, das sich vermittels des Körper- oder Zellenwesens offenbart. Sie bleibt das allerwichtigste Studium wegen ihres unübertrefflichen Wertes für den Alltag. …
Es scheint etwas ganz Gewöhnliches zu sein, dass der suchende Mensch auf der einen Seite oberflächlich und auf der anderen Seite übergenau ist und deshalb infolge ungenügender Selbstkontrolle nicht erkennt, dass er das Grundsätzliche begreifen muss, um seinem Gedankengang Sicherheit zu geben.
Wir müssen uns aber ein für allemal festsetzen, dass wir stets auf die Grundprinzipien zurückzugreifen haben, gleichviel was uns auf unseren Gedankengängen vor das Auge tritt und in welchem Umfang unsere Phantasie unseren Gedankenhorizont beeinflusst. …
Beim Studium der Selbstdiagnostik kommt es aber weniger auf die lineare Größe und das Gewicht an, sondern mehr auf die Fähigkeiten, Gaben, Talente und Eigenschaften, die der Mensch vermittels seiner drei Gehirngruppen am Schädelboden, im Scheitel und hinter der Stirn offenbart. Diese drei Gehirngruppen müssen wir jede für sich und in ihrem Verhältnis zueinander abmessen und abwägen. Dabei zeigt es sich, dass eine der drei Gehirngruppen allen Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben ihren typischen Stempel aufprägt, während dann die beiden anderen Gehirngruppen diesen Grundtyp modifizieren oder abwandeln. Um ein Bild zur Veranschaulichung zu gebrauchen, stellen wir uns den Vogel-Typ vor Augen und das veränderliche Verhältnis zwischen Rumpf und Flügeln.
Die stärkste und den Typ bestimmende Gehirngruppe nennen wir die Grundlage oder Basis und die beiden modifizierenden Gehirngruppen, die den Flügeln des Vogels gleichen, nennen wir die Neigungen oder Inklinationen. Zu jeder Grundlage gesellen sich also die zwei entsprechenden Neigungen. Bei materieller Grundlage gibt es demnach eine spirituelle und eine intellektuelle Neigung, bei spiritueller Grundlage eine materielle und eine intellektuelle Neigung und bei intellektueller Grundlage eine spirituelle und eine materielle Neigung. Die Neigungen gleichen dem positiven und negativen Pole eines Magneten oder die Grundlage strahlt in ihre zwei Neigungen wie in zwei Pole aus. Die verschiedenen Grade oder Abstufungen, die zwischen den beiden Polen liegen können, geben ein genaues Bild der organischen und geistigen Verfassung des einzelnen.
Auf der Grundlage baut sich das ganze Leben auf, die Lebensdauer, die Lebenskraft und damit die Lebensmöglichkeiten. Die Neigungen geben uns die Entfaltungsmittel und den Entwicklungsweg an die Hand oder die Schöpfkelle, mit der wir aus dem Brunnen der Grundlage schöpfen und trinken sollen. Es kommt also viel auf das rechte Verhältnis zwischen Grundlage und Neigung an, wenn der dargereichte Trank unser Denken, Reden und Handeln vollkommen oder glückselig machen soll. …
Weitere Kapitel: Sich selbst diagnostizieren, Das Interesse an sich selbst, Grundlage und Neigungen, Die drei Grundlagen, Dreierlei Naturell, Großer, mittlerer, kleiner Typ, Der intellektuelle Typ, Der spirituelle Typ, Der materielle Typ, Variationen, Intellektuelle Variationen, Spirituelle Variationen, Materielle Variationen, Heilkunde, Grundlinien der Heilkunst, Vorgeburtliche Hemmungen.
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